Neben dem Osterhasen ist das Ei eines der wichtigsten Symbole des Osterfestes – und auch in Wallisellen gibt es in der Osternacht ein «Eiertütschen» oder werden nach dem Ostergottesdienst bunte Eier verteilt. Doch warum verbinden wir dieses beliebte Nahrungsmittel mit der Auferstehung Christi?

Die Bedeutung des Ostereis reicht weit zurück und hat sowohl christliche als auch vorchristliche Wurzeln. In der christlichen Tradition steht das Ei für neues Leben und die Auferstehung Jesu. Äusserlich ist es verschlossen wie ein Grab, doch im Inneren verbirgt sich neues Leben. So wie Jesus am Ostermorgen das Grab verlassen hat, bricht aus dem Ei neues Leben hervor. Besonders in der orthodoxen Kirche werden Ostereier traditionell rot gefärbt, um an das Blut Christi zu erinnern.
Doch bereits in vorchristlichen Kulturen galt das Ei als Symbol für Fruchtbarkeit und den Neubeginn des Lebens. Mit dem Frühling erwachte die Natur zu neuem Leben, und das Ei wurde als Zeichen dieser Erneuerung verehrt. Das Christentum übernahm diesen Gedanken und verband ihn mit der Osterbotschaft.
Auch eine praktische Tradition spielte eine Rolle: Im Mittelalter war es während der Fastenzeit verboten, Eier zu essen. Die angesammelten Eier wurden deshalb gekocht, um sie haltbar zu machen, und dann zu Ostern verzehrt oder verschenkt. Daraus entwickelte sich der Brauch, die wertvollen Eier zu Ostern bunt zu bemalen und weiterzugeben.
Bis heute sind Ostereier ein fester Bestandteil der Ostertraditionen – sei es als liebevoll gestaltete Dekoration, als süsse Überraschung aus Schokolade oder beim beliebten «Eiertütschen», bei dem zwei Personen ihre hartgekochten Eier aneinanderschlagen. In der Pfarrei St. Antonius leben wir diese bei Jung und Alt beliebte Tradition des «Eiertütschens» nach der Familienosternachtsfeier und der Osternachtsliturgie am Samstag, 19. April. Und am Tag darauf, dem Ostersonntag, erhalten alle Teilnehmenden des Festgottesdienstes ein buntes Osterei mit auf den Heimweg als ein lebendiges Zeichen für neues Leben, Wiedergeburt und die österliche Freude.