Donnerstag, 21. August um 14.00 Uhr im reformierten Kirchgemeindehaus
Die 1950er-Jahre markieren eine Zeit des tiefgreifenden Wandels: Nur wenige Jahre nach den Verwüstungen des Zweiten Weltkriegs erlebte Europa eine überraschend schnelle wirtschaftliche Erholung. Was niemand für möglich gehalten hätte, wurde Wirklichkeit – ein Aufbruch in eine neue Ära des Wohlstands begann. Dieser erstaunliche Aufschwung, später als „Wirtschaftswunder“ bekannt, veränderte das Gesicht Europas nachhaltig.
Ermöglicht wurde diese Entwicklung nicht zuletzt durch den Marshallplan, ein umfassendes amerikanisches Hilfsprogramm für den Wiederaufbau Westeuropas. Während Länder wie Deutschland, Frankreich und Italien wirtschaftlich aufblühten und die Konsumgesellschaft ihren Anfang nahm, blieb Osteuropa vom Aufschwung weitgehend ausgeschlossen. Unter dem Einfluss der Sowjetunion gerieten diese Staaten in eine wirtschaftliche und politische Erstarrung. Der Kalte Krieg war allgegenwärtig und prägte auch die Haltung der Schweiz als neutralen Kleinstaat in einem gespaltenen Europa.
Auch die Schweiz, deren Wirtschaft vom Krieg weitgehend verschont geblieben war, profitierte stark von der wirtschaftlichen Dynamik ihrer Nachbarn. Die Lebensverhältnisse verbesserten sich rasch, der Alltag wurde durch neue Konsumgüter, moderne Haushaltsgeräte und eine wachsende Mobilität geprägt. Eine ganze Generation erlebte einen zuvor ungekannten Wohlstand – aber auch neue gesellschaftliche Herausforderungen, die das Gesicht der Schweiz grundlegend veränderten. Die Städte wuchsen, der Wohnbau florierte, und der Glaube an den Fortschritt war allgegenwärtig.
Der ehemalige Sekundarlehrer Hanspeter Amstutz wirft einen spannenden Blick auf diese bewegte Zeit. Mit zahlreichen Fotos, zeitgeschichtlichen Dokumenten und persönlichen Erinnerungen zeichnet er ein lebendiges Bild der 1950er-Jahre aus Schweizer Perspektive.
Freuen Sie sich auf einen abwechslungsreichen, informativen Nachmittag und ein lebendiges Stück Geschichte. Der Vortrag richtet sich an alle, die sich für Zeitgeschichte interessieren – und an jene, die sich an die Fünfzigerjahre noch aus eigener Erfahrung erinnern können.
Im Anschluss besteht die Möglichkeit, sich beim geselligen Beisammensein über die eigenen Erfahrungen in dieser Zeit auszutauschen.
Eintritt frei, freiwilliger Unkostenbeitrag.
Auf Ihr Kommen freuen sich Ulrike von Allmen (ref. Kirche), Julia Buchholz (kath. Pfarrei) und das ökumenische Vorbereitungsteam 60plus