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Narcisse Elenga ist der neue Seelsorger von St. Antonius

Die katholische Pfarrei St. Antonius bekommt einen neuen Priester: Der 60-jährige Narcisse Elenga wird im Sommer die Leitung der Gemeinde übernehmen. Der gebürtige Kongolese kennt Wallisellen bereits von einer Stellvertretung vor mehr als 25 Jahren und freut sich auf die neue Herausforderung. 

Seit Frühjahr 2022 ist die Stelle der Pfarreibeauftragen, des Pfarreibeauftragten für St. Antonius vakant. Reto Häfliger, der ehemalige Gemeindeleiter der Schwesterpfarrei St. Michael, führte in der Zwischenzeit die Pfarrei interimsmässig – und verschob dafür seine Pensionierung. Dank dieser optimalen Zwischenlösung konnte sich die von der Kirchenpflege eingesetzte Pfarrwahlkommission in Ruhe auf die Suche nach einer geeigneten Nachfolgerin oder einem geeigneten Nachfolger machen. Die anfängliche Zuversicht wich in Zeiten von Priestermangel und ausgetrockneten Arbeitsmärkten aber rasch der Realität: Es dauerte länger und erwies sich schwieriger als gedacht, eine geeignete Persönlichkeit zu finden.

Seelsorger aus Leib und Seele
«Aber nun hat unsere Suche endlich ein Ende», sagt Anne-Catherine de Loë, Präsidentin der Kirchenpflege und Mitglied der Pfarrwahlkommission. Die Kirchgemeinde konnte den 60-jährigen Priester Narcisse Elenga verpflichten. «Ich bin überzeugt, dass wir mit Narcisse Elenga einen guten, gefestigten Seelsorger für St. Antonius gefunden haben», erklärt Anne-Catherine de Loë. Zuvor war er über 20 Jahre als Priester in Hombrechtikon tätigt. Dort war Narcisse Elenga, der sich selbst als «Seelsorger mit Leib und Seele» beschreibt, bei den Pfarreiangehörigen beliebt und wurde sehr geschätzt.

Die älteren Semester unter den katholischen Wallisellerinnen und Walliseller erinnern sich vielleicht noch an Narcisse Elenga: 1997 führte ihn seine erste Reise in die Schweiz für eine Stellvertretung nach Wallisellen. «Ich erinnere mich gut an diese Zeit und kenne noch einige Ecken in der Gemeinde – Wallisellen war mein Tor zur Schweiz», sagt Elenga. Eine ehemalige Pfarrhaushälterin habe damals jeden Sonntag extra für ihn gekocht, was er sehr schätzte: «Ich fühlte mich in Wallisellen sehr willkommen». Dieses Gefühl überdauerte die Jahrzehnte und war für ihn mitentscheidend, die Stelle in Wallisellen anzunehmen.

Priester auf zwei Kontinenten
Der designierte Pfarradministrator mit Leitungsfunktion für St. Antonius wurde 1963 in der afrikanischen Republik Kongo geboren. Er wuchs mit fünf Geschwistern in einem kleinen Dorf im Norden des Landes auf. Sein mittlerweile 90-jähriger Vater war Maurer. Narcisse Elenga machte seine Matura in einem Internat in der Stadt Brazzaville und studierte erst Philosophie, dann Theologie. Am 30. September 1990 wurde er in seinem Geburtsort Makoua zum Priester geweiht. Nach vier Jahren als Vikar und Pfarradministrator in einer Pfarrei im Zentrum des Kongos, bat er seinen Bischof, ins Ausland gehen zu dürfen. Nach hartnäckigen Verhandlungen liess dieser ihn 1994 nach Deutschland reisen, wo Narcisse Elenga seine Theologie-Studien in Münster fortsetzte. Im November 2000 trat er in Hombrechtikon seine erste feste Stelle in Europa an, erst als Vikar, dann als Pfarradministrator und Pfarrer. «23 Jahre habe ich mit Engagement, Freude und Enthusiasmus meine Aufgaben und Pflichten erfüllt und möchte das nun auch in Wallisellen tun», erzählt Narcisse Elenga in einwandfreiem Hochdeutsch. Nach der langen Zeit in Hombrechtikon sei er nun aber bereit für eine neue Herausforderung. Im Juni beendet der Priester dort seine reguläre Amtsperiode. Danach will er seine Familie im Kongo besuchen und wird afrikanische Lebensfreude mitbringen, wenn er im August seine Stelle in Wallisellen antritt. Narcisse Elenga hat sich auch dazu entschlossen, in den Räumlichkeiten der Pfarrei zu wohnen.  

Weil sich der Interims-Gemeindeleiter Reto Häfliger nach Ostern definitiv in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet, entsteht in der Pfarrei bis im Sommer wieder eine kurzfristige Vakanz. Die Gottesdienste werden in dieser Zeit von den Seelsorgern und Aushilfen bestritten, die heute schon regelmässig in der Antoniuskirche im Einsatz sind. Das Pfarreiteam wird von einer externen Führungskraft geleitet.             

Da sein für die Wallisellerinnen und Walliseller

Narcisse Elenga freut sich schon heute auf die Menschen in Wallisellen: «Ich möchte mich zusammen mit den Pfarreimitgliedern auf den Weg des Glaubens machen. Ich will einer von ihnen werden, ihnen zuhören und das Wort Gottes verkünden.» Auf Menschen zugehen, Notleidenden beizustehen, Kranke besuchen, Trauernde begleiten, Kindern von Gott erzählen und Jugendliche in ihrer Suche nach Gott unterstützen, so umschreibt er die Pfeiler seines Wirkens und ergänzt: «Jeder Austausch bedeutet für mich eine gegenseitige Bereicherung. So stehe ich auch jedem Suchenden im Glauben immer für ein Gespräch zur Verfügung.»