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20 Jahre Genuss und Gemeinschaft am «BiG TiSCH»

Der beliebte Walliseller Mittagstisch «BiG TiSCH» wird 20 Jahre alt. Seit zwei Jahrzehnten lädt das ökumenische Angebot einmal im Monat zu einer grossen Tafel, an der sich Menschen aller Generationen begegnen und gemeinsam essen. Gekocht wird mit Herz und Leidenschaft von Giovanna Turchetta, unterstützt von einem engagierten Team Freiwilliger. Am Mittwoch, 3. September wird das runde Jubiläum gefeiert.

Die Idee schwirrte schon während längerer Zeit in den Köpfen der Mitarbeitenden der reformierten und der katholischen Kirche Wallisellen – und am 1. Februar 2005 war es dann endlich so weit: Der gemeinsame Mittagstisch «BiG TiSCH» feierte seine Premiere. Passend zum damaligen Zeitgeist erhielt das ökumenische Projekt einen modernen, englisch-deutschen Namen und es wurde schon vor der ersten Austragung mit eingängigen Slogans beworben: «Gesunde Ernährung statt Fastfood» und «Gemeinsam am grossen Tisch statt allein vor der Glotze».

Für Familien – aber längst nicht nur

«Das Angebot war damals aus der Jugend- und Familienarbeit der beiden Kirchen entstanden» erinnert sich Sozialdiakonin Jacqueline Käs, die Jugendbeauftragte der reformierten Kirche. Waren es in den ersten Jahren tatsächlich vor allem Mütter mit ihren Kindern, die sich einmal im Monat zum gemeinsamen Essen trafen, hat sich die Zusammensetzung der Gästeschar über die vergangenen zwei Jahrzehnte gewandelt. Mittlerweile ist sie bunt gemischt und es sitzen Menschen aller Generationen, darunter viele Seniorinnen und Senioren aber auch junge Erwachsene, Mitarbeitende der Stadtverwaltung und gelegentlich Geschäftsleute aus der Umgebung an den langen Tischen. Sie geniessen die Gemeinschaft, lernen neue Leute kennen, tauschen sich aus, plaudern, lachen und lassen sich kulinarisch verwöhnen. Eine der Stammgäste ist Olga Gasser. Die 93-jährige nimmt am «BiG TiSCH» teil, wann immer es ihr möglich ist: «Ich freue mich jeweils schon im Voraus und finde es schön, in der Gemeinschaft zu essen.» 

Mit einer grossen Prise Leidenschaft
Serviert werden in der Regel ein Salat oder eine Suppe, ein Hauptgang und ein Dessert – stets frisch, ausgewogen, aus saisonalen Zutaten und abwechslungsreich. «Und ausgesprochen fein ist es auch jedes Mal», lobt ein Gast.

Dahinter steht die Köchin Giovanna Turchetta, seit fast zehn Jahren das Herz und die Seele des «BiG TiSCH» ist. Sie plant die Menüs, kauft die Produkte ein und führt Regie in der Küche. «Sie ist Gold wert, leitet die Freiwilligen kompetent an und vollbringt in der Küche wahre Wunder», sagt Jacqueline Käs.

Giovanna Turchetta ist gebürtige Italienerin, kochte mit acht Jahren ihr erstes Risotto, schaute ihrer Nonna in Apulien oft in die Töpfe und übernahm von ihr nicht nur das Wissen, sondern auch die Freude am Kochen. In Wallisellen leitete sie viele Jahre Kochkurse im Rahmen der Erwachsenenbildung und bietet zudem Caterings an. «Kochen ist für mich kein Beruf, sondern Leidenschaft», betont sie.
Eigentliche Lieblingsgerichte hat die engagierte Köchin bei ihren Gästen am «BiG TiSCH» keine ausmachen können: «Es wird eigentlich alles gegessen – wir haben kaum je Reste.» Die Mengen kalkuliert sie aus Erfahrung und bei der Menüplanung spielt die Saisonalität die Hauptrolle, aber auch der Kirchenkalender wird miteinbezogen. So gibt es im März in der Regel eine Fastensuppe und im Dezember vor Weihnachten ein besonders festliches Menü.

Ein eingespieltes Team

Wenn Giovanna Turchetta im reformierten oder katholischen Kirchgemeindehaus am Herd wirbelt, steht ihr ein festes Team aus erfahrenen Freiwilligen zur Seite: Silvia Goldinger ist seit der Anfangszeit mit dabei, Doris Pfeifle und Ursula Huber ebenfalls seit vielen Jahren. Zusammen mit Margrit Messerschmidt, die als ehemalige Wirtin des Restaurants «Bubental» die geborene Gastgeberin ist, Rahel Rudolf, Martina d’Amico sowie Louis Hopson aus Sri Lanka bilden sie ein eingespieltes Team. Sie helfen beim Rüsten und Kochen, decken die Tische mit viel Liebe zum Detail, servieren zügig und freundlich, räumen nach dem Essen effizient auf – und sie finden dabei stets Zeit für ein paar nette Worte oder einen kleinen Schwatz mit ihren Gästen.

Jeden ersten Mittwoch im Monat

Der «BiG TiSCH» findet – ausser in den Schulferien – an jedem ersten Mittwoch im Monat statt. In ungeraden Jahren wie 2025 wird im reformierten Kirchgemeindehaus gedeckt, in geraden Jahren – wieder ab Januar 2026 – in den Räumen der katholischen Kirche.

Die Preise für die Mittagessen sind bewusst moderat: Erwachsene und Jugendliche ab zwölf Jahren bezahlen 10 Franken, Kinder zwischen fünf und elf Jahren die Hälfte. Für ein Elternteil mit Kindern werden 17 Franken berechnet, Elternpaare mit ihren Kindern essen für 24 Franken.

Der nächste Termin am Mittwoch, 3. September, ist nicht nur der erste «BiG TiSCH» nach der jährlichen Sommerpause, sondern wird auch als kleine Jubiläumsfeier ausgerichtet. «Dafür habe ich mir ein ganz besonderes Dessert ausgedacht», verrät Giovanna Turchetta. Anmelden kann sich jeweils ab dem 14. des Vormonats über die Webseiten oder die Sekretariate der beiden Kirchen. Die Nachfrage ist jeweils gross, deshalb wird eine Warteliste geführt.

Bildlegenden

Foto 1

Das eingespielte «BiG TiSCH»-Team: Vorne (v.l.n.r.):  Köchin Giovanna Turchetta, Margrit Messerschmidt und Louis Hopson. Hintere Reihe (v.l.n.r.) Rahel Rudolf, Ursula Huber und Martina d’Amico. Auf dem Foto fehlen Silvia Goldinger und Doris Pfeifle.

Foto2
Mit Leidenschaft und Italianità: Giovanna Turchetta hat von ihrer Nonna kochen gelernt und verwöhnt die Gäste am «BiG TiSCH».

Foto3
Gemeinsam statt einsam: Das Motto aus der Gründungszeit des «BiG TiSCH» hat bis heute Bestand.