1. Startseite
  2. |
  3. «Gemeinsam träumen – Liebe...

«Gemeinsam träumen – Liebe sei Tat».

Das traditionelles Hungertuch, das während der Fastenzeit in unserer Kirche hängt, wurde von einer deutschen Künstlerin gestaltet und möchte den Unsicherheiten unserer Zeit eine Hoffnungsspur entgegensetzen.

Das Misereor-Hungertuch 2025/2026 „Liebe sei Tat“ von Konstanze Trommer – © Misereor

Ein zentrales Element der Fastenzeit, die mit dem Aschermittwoch begonnen hat, ist das Hungertuch, das in unserer Kirche aufgehängt ist. Seit über 40 Jahren gestalten Künstlerinnen und Künstler ein besondere Fastenbild für die Hilfsorganisation Misereor, das zum Nachdenken anregen soll. Das diesjährige Hungertuch wurde von der deutschen Künstlerin Konstanze Trommer gestaltet und steht unter dem Motto «Gemeinsam träumen – Liebe sei Tat».

Die Klimaveränderung, Kriege, Populismus und die Spaltung der Gesellschaft: Wir leben in einer Zeit voller Krisen und Veränderungen, die in ihrer Wucht und Gleichzeitigkeit viele Menschen überfordern. Das Motiv des Hungertuchs setzt dem eine Hoffnungsspur entgegen: Das Zelt ragt in den Himmel wie eine «Antenne der Liebe», die jeden Notschrei aufnimmt und uns motiviert, das Beste für die Anderen zu wollen. In dieser gegenseitigen Bezogenheit wird ein «Wir» möglich, das niemanden ausschliesst und eine Geschwisterlichkeit, die für alle offen ist. Das Hungertuch lädt dazu ein, sich mit den Themen Gerechtigkeit, Frieden und Schöpfungsverantwortung auseinanderzusetzen. Die farben- und symbolreiche Gestaltung eröffnet vielfältige Deutungsmöglichkeiten und lädt dazu ein, innezuhalten und sich von der Botschaft berühren zu lassen.

Fastentücher haben ihren Ursprung im Mittelalter und dienten dazu, den Gläubigen eine Zeit der Busse und Besinnung zu verdeutlichen. Ursprünglich wurden damit Kreuze und Altäre verhüllt, um den Blick auf das Wesentliche – den Glauben und die eigene innere Einkehr – zu lenken.

Lassen wir uns in dieser Fastenzeit dazu einladen, bewusster zu leben, solidarischer zu handeln und den Blick für die Not anderer zu schärfen.