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Mit besten Wünschen ins neue Jahrhundert gestartet

Mit Glückwünschen von Bischof Joseph Maria Bonnemain, der Stadt Wallisellen und vielen weiteren Gratulanten feierte die katholische Pfarrei ihren 100. Geburtstag. Und sie startet mit einem neuen Pfarrer ins neue Jahrhundert: Narcisse Elenga feierte seinen ersten Gottesdienst in der Antoniuskirche.  

Mit der Einsetzung des ersten katholischen Pfarrers wurde am 19. Oktober 1924 die Missionsstation Wallisellen begründet, aus der die Pfarrei St. Antonius heranwuchs. Und die Symbolkraft für die Pfarrgemeinde hätte nicht grösser sein können, als am vergangenen Samstag, auf den Tag genau 100 Jahre später, mit Narcisse Elenga wieder ein neuer Pfarrer in Wallisellen begrüsst werden konnte.  

Der Festgottesdienst vom Samstag wurde von Vikar Markus Merz geleitet und zusammen mit Don Patryck, dem Seelsorger der italienischsprachigen Missione Cattolica, und Narcisse Elenga zelebriert. Für die musikalische Begleitung sorgten der Cäcilienchor und Kirchenmusikerin Tatiana Baumann Radkewitsch an der Orgel.

Der Weg ist noch lange nicht zu Ende

Der neue Pfarradministrator und Gemeindeleiter, der seine Tätigkeit nun angepasst auf seinen Genesungsprozess schrittweise aufnehmen wird, erzählte in seinem ersten Gottesdienst die Gleichnisse vom Hirten mit den 100 Schäfchen und der Frau mit den 100 Drachmen aus dem Lukas-Evangelium.

Sowohl von den Schäfchen als auch den Geldstücken ging je eines verloren und wurde nach langer Suche wiedergefunden. Beide Gleichnisse verdeutlichen, dass Gott nach den Verlorenen sucht und sich über ihre Rückkehr freut, sei es ein Mensch, der sich von Gott entfernt hat, oder eine Münze oder ein Schaf, die symbolisch für verlorene Seelen stehen. Die Freude über das Wiederfinden ist in beiden Geschichten zentral – und schafft eine Verbindung zum Heiligen Antonius, der als Schutzpatron unter anderem für das Wiederfinden verlorener Gegenstände angerufen wird.

In seiner Predigt spann Markus Merz den Faden wortgewandt weiter und verknüpfte ihn elegant mit dem 100-Jahr-Jubiläum der Pfarrei. Er würdigte das Erreichte der letzten zehn Jahrzehnte, über das man zurecht stolz sein und sich freuen dürfe. Er sagte aber auch: «Ein Meilenstein ist erreicht – doch der Weg ist noch lange nicht zu Ende». Der Aufbruch und die ständige Suche sind zentral für das Leben und die Lehren von Jesus. Deshalb ermunterte Markus Merz, die Mitarbeitenden der Pfarrei St. Antonius, ihre Mitglieder und jeden Einzelnen, weiterzusuchen, zu wachsen, sich bewusst zu werden, was man noch erreichen will, und zu probieren dies zu verwirklichen, sei es in der Pfarreiarbeit oder im eigenen Leben.      

Die Rolle der Pfarrei gewürdigt

Im Anschluss an den Gottesdienst waren alle Teilnehmenden zu einem kleinen Apéro, offeriert und serviert von der Kirchenpflege, im Atrium vor der Kirche eingeladen. Bei einem Glas Champagner oder Walliseller Traubenschorle wurde angeregt geplaudert und auf den runden Geburtstag der Pfarrei angestossen.

Für rund 100 Personen – Mitarbeitende, Freiwillige und Gäste der Pfarrei – ging die Feier anschliessend im Pfarreisaal weiter. Bevor Narcisse Elenga das Tischgebet sprach und das Essen durch Oberstufenschülerinnen und Oberstufenschüler aus der Pfarrei aufgetragen wurde, durfte die Präsidentin der Kirchenpflege eine Botschaft vom Bischof überbringen. Joseph Maria Bonnemain war leider verhindert war, liess aber seinen bischöflichen Segen und die besten Wünsche ausrichten. Ein Grusswort der Politischen Gemeinde wurde von Stadträtin Verena Frangi Grandwehr persönlich überbracht. Die Vorsteherin des Ressorts Gesellschaft + Soziales hat im Tagesgeschäft immer Berührungspunkte mit den Walliseller Kirchen. Sie würdigte denn auch ihre Rolle in der Gesellschaft: «Seit einem Jahrhundert trägt die katholische Kirche in Wallisellen mit ihrem Einsatz für Nächstenliebe, Werte und Zusammenhalt zum Wohl aller Bürgerinnen und Bürger bei – unabhängig von Glaube und Herkunft. Gemeinsam konnten wir in diesen Jahren vieles für die Menschen und das Zusammenleben in der Gemeinde erreichen.»     

Vor dem Anschneiden des imposanten Geburtstagskuchens, der vom langjährigen Mitglied des Cäcilienchors Bernhard Jutzi anfertigt wurde, begeisterte die Basler Pfarrerin und «Preacher-Slam»-Poetin Franziska Kuhn-Häderli mit ihrem Wasserfall aus witzigen, kunterbunten und teilweise messerscharfen Worten, und Angelika Nido Wälty stellte die Chronik vor und nahm die fröhliche Festgesellschaft mit auf einen kleinen Streichzug durch die Geschichte der Pfarrei.